Bereits im Jahre 1923 gab es in der Gründaugemeinde Bestrebungen, einen Gebrauchshundeverein zu gründen. Die Interessenten wollten auf der Basis eines Vereins Hunde ausbilden. Bis es jedoch zur Vereinsgründung kam, mussten etliche Hindernisse überwunden werden. Damalige Bestimmungen besagten, dass in einem Umkreis von 25 Kilometern jeweils nur ein Verein bestehen durfte. Nun gab es aber in Hanau schon einen Verein zur Ausbildung von Gebrauchshunden. Ein Jahr lang waren unsere damaligen Hundesportler also gezwungen, nach Hanau zu pendeln.
Endlich, Anfang 1925, wurde diese Bestimmung aufgehoben und am 25. Januar 1925 erfolgte dann die Gründung eines eigenen Hundevereins.
An der Wiege dieses Polizei- und Schutzhundevereins standen zwölf Männer:
Heinrich Heintzeroth, Konrad Schweinsberger, Georg Lamm, Konrad Muth, Karl Schweinsberger, Wilhelm Rhein, Philipp Rhein, Johannes Lofink, Johannes Rack, Heinrich Kleiber, Wilhelm Wacker und Theodor Völker
Georg Lamm übernahm den Vorsitz und versah sein Amt bis 1933.
Ab 1933 wurde das Amt von Wilhelm Hohmann geführt. Der Krieg brachte es mit sich, dass unser wie auch alle anderen Vereine aufgelöst werden mussten. Sämtliches Habe wie Gerätschaften und die damalige Halle gingen verloren.
Als es dann aber 1948 nach den Wirren des Krieges darum ging, den Verein wieder zu gründen und man sich im Gasthaus „Zur blauen Taube“ traf, war Wilhelm Hohmann bereit das Amt des ersten Vorsitzenden erneut zu übernehmen.
Man legte an diesem Abend eine Eintrittsgebühr in Höhe von DM 3,00 und einen monatlichen Beitrag von DM 1,00 fest. Außerdem bereitete man für das Jahr 1949 einen Maskenball im „Ysenburger Hof“ vor um an Geld für die verlorenen Vereinseigentümer zu kommen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Mitglieder bereits viermal das Übungsgelände gewechselt. Nun hoffte man, dass es endlich eine Bleibe auf Dauer geben würde, denn schon bald nach der Wiedergründung hatten die Mitglieder 1949 zumeist in Selbsthilfe ein Klubhaus gebaut, das weit und breit seines gleichen suchte.
In den Jahren 1951 und 1952 stand dann Heinrich Wink an der Spitze des Vereins. Ab 1952 bis 1957 war Karl Köhler der Vorsitzende.
1955 kam es dann in seiner Amtsperiode, wie in Langenselbold schon mehrfach geschehen, durch einige Sportfreunde zur Gründung eines weiteren Hundevereins. Dem Vorsitzenden Köhler folgte Ferdinand Vinson, der den PSSV dann bis zum Jahre 1963 führte. Dem langjährigen ersten Vorsitzenden Wilhelm Hohmann dankte der Verein dadurch, dass man ihn im Januar 1959 zum Ehrenvorsitzenden ernannte. In der Vereinschronik geht es weiter mit Karl Strauch, der den Verein von 1963 bis 1969 führte. Während seiner Zeit wurde immer deutlicher, dass der Verein ein weiteres Mal umsiedeln musste. Das Übungsgelände fiel in die Trasse der neuen Autobahn und musste geräumt werden. Man war froh, dass es so kam. Der Verein zog 1969 „Auf die Sieb“ um und schuf sich hier ein neues schönes Vereinsheim und einen herrlich gelegenen Übungsplatz. Als der Verein dann auch 1969 erstmals die Landesmeisterschaft ausrichtete, wurde die Anlage auch eingeweiht.
Die mittlerweile 150 Mitglieder sind noch heute den damals verantwortlichen Vorstandsmitgliedern für soviel Überlegung und Weitsicht in Bezug auf die Planung und den Bau unserer Sportstätte dankbar.
Unser Vereinsheim wird noch heute allen Ansprüchen, die an eine solche Räumlichkeit gestellt werden, gerecht. Auch unser Übungsplatz mit der Flutlichtanlage wird dreimal wöchentlich von unseren aktiven Hundeführerinnen und Hundeführern genutzt. Zur Erhaltung und Präsentation dieser Anlage tragen alle Mitglieder mit dem dafür notwendigen Arbeitsaufwand und Engagement bei.
1970 übernahm unser noch heute aktiver Sportfreund Willi Gibbe das Amt des 1. Vorsitzenden und meisterte dies zu aller Zufriedenheit fast 16 Jahre lang. Als dann 1975 das 50-jährige Bestehen anstand, holte er zum zweiten Mal die Landesmeisterschaft nach Langenselbold. Ihm verdankt der Verein auch den heutigen Namen:
Polizei- und Schutzhundesportverein.
Zu unserem Sportfreund Willi Gibbe ist zu erwähnen, daß er sich mehrfach für die Deutsche Meisterschaft qualifizierte, ebenso mehrmals Kreismeister wurde und unzählige Male als Vereinsmeister vom Platz ging.
1986 folgte dann als 1. Vorsitzender Helmut Rack als unser ebenfalls aktiver Sportfreund mit 14 Jahren Amtszeit. In seiner Vereinsführung wurde dann durch den Landesverband vorgeschrieben, daß eine Veranstaltung in der Größenordnung wie es eine Landesmeisterschaft ist, nur noch in Stadien durchgeführt werden dürfe. So haben wir es unserer Spielvereinigung 1910 zu verdanken, daß wir auch 1993 die Landesmeisterschaft nach Langenselbold holen konnten.
1995 wurde der erste Kurs zum Erwerb des „Hundeführerscheines“ ins Leben gerufen bei dem Jedermann mit seinem Vierbeiner teilnehmen konnte.
Die bis dahin in Langenselbold stattgefundenen drei Landesmeisterschaften waren vorbildlich abgelaufen und darauf sind wir auch noch heute besonders stolz. Daraufhin betraute uns der Deutsche Hundesportverband 1996 mit der Ausrichtung der 1. Deutschen Meisterschaft für Fährtenhunde an.
Im Jahre 2000 übernimmt nun Eduard Sahler als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins. In diesem Jahr feiern wir unseren mittlerweile 75.ten Geburtstag und freuen uns die Landesmeisterschaft zum vierten Male im August in Langenselbold auf dem Gelände der Spielvereinigung 1910 auszutragen.
Der Landesverband hatte keinen ausrichtenden Verein und bat uns die Landesmeisterschaft 2001 noch mal in Folge auszurichten. So kamen wir zu der 5. Landesmeisterschaft in Langenselbold.
Eine Renovierung am Vereinsheim steht an. Die Terrasse bekommt 2002 einen neuen Belag, ein neues Geländer und einen neuen Treppenabgang.
2003 legt Eduard Sahler das Amt des 1. Vorsitzenden mit sofortiger Wirkung nieder und die 2. Vorsitzende Trude Cress übernimmt bis zu den Wahlen die Vereinsführung. An der folgenden Jahreshauptversammlung stellt sich Willi Gibbe als 1. Vorsitzender zur Wahl und wird mehrheitlich bestätigt.
In diesem Jahr wurde auch zum wiederholten mal in das Vereinshaus eingebrochen. Dies wurde nun zum Anlass genommen, für umfangreiche bauliche Veränderungen auf dem Vereinsgelände. Als erstes wurden die Fenster und Türen des Vereinshauses zusätzlich gesichert.
In dem Bereich über den Hundeboxen entsteht ein neuer Lagerraum und es werden weitere Tische und Stühle für den Außenbereich angeschafft
2005 und 2006 kommen neue Wegsteine vom Eingang um das Haus bis zur Terrasse. Vom Terrassenabgang bis zum Eingang auf den Platz entsteht ein großer befestigter Bereich. Der Abwasserbehälter ist in die Jahre gekommen und wir bekommen von der Behörde keine Betriebserlaubnis mehr. Der Behälter wird durch einen größeren ausgetauscht.
Gleich zu Beginn des Jahres 2008 wird der Zaun zum Übungsplatz kompl. erneuert. Somit ist unser Hundesportverein für die Zukunft in einer starken Position. Allgemein ist die Anzahl der Hundesportler in praktisch allen Vereinen rückläufig. Auch bei uns fehlt bei den Hundesportlern der Nachwuchs.
Darüber hinaus haben wir jedes Jahr regen Zuspruch bei der Hundeschule für Jedermann und unser Gaststättenbereich wird häufig durch zusätzliche Vermietung genutzt. Dies verdanken wir dem Ehrpaar Henning, die die Gaststätte und die Küche an den Vereinsabenden und zu vereinbarten Terminen führen.
Der Verein ist nun auch mit einer Homepage im Internet präsent und informierte über aktuelles genauso wie über die Vereinshistorie.
2009 wurde das Vereinsheim komplett renoviert, Terrasse und Gastraum.
2010 wurde Ingrid Kaiser 1.Vorsitzende des Vereins und Willi Gibbe wurde für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Vom Verband wurde der „Tag des Hundes“ bundesweit eingeführt zur aktiven Öffentlichkeitsarbeit der Vereine. Wir organisierten den Tag mit großem Erfolg.
Es zeigte sich nun, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, unseren Verein für „Jedermann“ und „alle Hunderassen“ zu öffnen. Die Welpenschule hatte großen Zulauf und viele blieben noch zur Junghunde Ausbildung. Danach könnten wir das eine oder andere neue Mitglied in den Verein aufnehmen.
2012 Vereinsgelände und die Stadt Langenselbold
Seit 2002 investierten und renovierten wir regelmäßig in unser Vereinsgelände und Vereinshaus. Nachdem nun die Stadt Langenselbold dem zweiten Hundeverein das Pachtgelände gekündigt hatte, sind wir zu dem Entschluss gekommen, unser Vereinsgelände von der Stadt Langenselbold käuflich zu erwerben. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung stimmte dem Ankauf einstimmig zu.
Seit 2014 ist der PSSV Langenselbold nun im Besitz des Vereinsgeländes mit 5763 m². Die Kosten hierfür hatten ca. die Hälfte unseres Vereinsvermögens beansprucht.
2015, 90 Jahre PSSV Langenselbold
Nach 16 Jahren haben unser Ehepaar Henning, das die Gaststätte und Küche für uns geführt hatte, gekündigt um neue Wege zu gehen.
Der Vereinsvorstand war im Jubiläumsjahr in fester „Frauenhand“. Die 1. und 2. Vorsitzende sowie die 1. und 2. Kassiererin und eine Ausbildungswartin lenkten den PSSV Langenselbold in die Zukunft.